Nach den Beiträgen zu Viva con Aqua und der Millerntor Gallery #6 wird es mal Zeit, über die „ganz normale“ Stadtgestaltung im Sinne von „Urban Art und Graffiti in Hamburg“ zu berichten.
Aus gegebenen Anlass wird sich der Artikel auf das Schanzenviertel beschränken – was aber zugegebenermaßen auch absolut ausreicht, um einen tollen Eindruck auf die Vielfalt der Szene zu bekommen. Hier, im neuen Szeneviertel, rund um die Rote Flora bricht eine wahre Flut an an Stickern, Tags, Poster und Stencils über einen herein.
Neben den regionalen St.Pauli Stickern sind auch deutschlandweit agierende Künstler zu entdecken – El Bocho mit seiner „Little Lucy“ ist vermutlich der auffallendste Vertreter, aber auch ein etwas angerissener Carl Toon lugt noch um die eine oder andere Ecke. Immer schön, alte Bekannte zu treffen… Mal sehen, wie lange sich das aufstrebende Viertel rund um das Schulterblatt, Schanzenstraße, Susannenstraße und Bartelsstraße noch den liebenswerten Schmuddelcharme bewahren kann. Denn mittlerweile bilden die Straßen das Zentrum des popkulturellen Stadtteils, mit szenige Plattenläden, exklusiven Boutiquen bzw. Kneipen und gemütlichen Cafés – die Preise steigen entsprechend mit den Besuchern und Marklern – und die mögen bekanntlich keine Schmierereien und illegale Kunst an ihren Investitionsobjekten.
In der Nähe des Millerntors trifft man auf eine Tankstelle, die von Loomit, dem Graffiti-Aushängeschild und Urgestein der Szene gestaltet wurde. Er schlägt auch den Bogen in die Internationalität. Von der anderen Seite des Globus, genauer aus dem Untergrund der Brasilianischen Favelas hat sich Zezao an den Hamburger Wänden verewigt.
Eine Tour durch die Straßen reicht bei weitem nicht, um die Vielfalt zu erfassen, die Hamburg dem Betrachter bietet – Grund genug öfter in der OZ-Stadt vorbeizuschauen und Wände, Laternen, Zigarettenautomaten, Stromkästen und und und unter die Lupe zu nehmen…