Wissenschaft trifft Popkultur: Paläo-Art gestern und heute
Paläo-Art: Darstellungen der Urgeschichte 1830–1980
Mit Texten von: Zoë Lescaze und Walton Ford
Vor über 66 Millionen Jahren von der Erde verschwunden, üben Dinosaurier seit ihrer Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert eine ungeheure Faszination auf den Menschen
aus. Kein Wunder, dass man früh den Wunsch verspürte, nicht nur Fossilien und Skelette betrachten zu können. Im Jahr 1830 malte der englische Wissenschaftler Henry De la Beche das erste Stück Paläo-Kunst.
Das war eine überwältigende, herrlich makabere Darstellung prähistorischer Reptilien, die sich unter Wasser bekämpfen. Seitdem haben sich Künstler in aller Welt daran gemacht, unsere Vorstellung einer prähistorischen Zeit mit Visionen von Dinosauriern, Wollmammuts, Höhlenmenschen und anderen Kreaturen zu illustrieren, in denen sie wissenschaftliche Fakten mit zügelloser Fantasie vermengen.
Anhand von Werken aus der Zeit von 1830 bis 1990 zeichnet dieser Band die wundersame Geschichte der Paläokunst nach und macht augenfällig, wie sehr Zeitgeist, gesellschaftliche Verhältnisse und individuelle künstlerische Präferenzen das Bild der Urzeit bestimmten. So begegnen wir Dinos, die vom Fauvismus, vom Japonismus oder vom Jugendstil geprägt sind, viktorianischen und sowjetrussischen Sauriern, Pulp-Dinos, albtraumhaften Monstern und majestätischen Titanen, aufgespürt in großen Naturkundemuseen, obskuren Archiven und privaten Sammlungen.
Mit einem Vorwort des Künstlers Walton Ford und einem Essay von Zoë Lescaze gewährt diese Sammlung tiefe Einblicke in ein vernachlässigtes Randgebiet der Kunstgeschichte und zeigt, wie viel Paläokunstwerke nicht nur über Dinosaurier verraten, sondern auch über uns moderne Menschen selbst.
Die Herausgeberin und Autorin: Zoë Lescaze ist eine freischaffende New Yorker Schriftstellerin. Nach ihrem kunstgeschichtlichen und anthropologischem Studium arbeitete sie als archäologische Illustratorin in Kameroon. Mittlerweile ist sie zudem als Kunstkritikerin und Journalist unterwegs. Ihre Arbeiten sind in ARTnews, Artforum, und Even erschienen.
Der Koautor:
Walton Ford (geb. 1960) studierte zunächst an der RISD (Rhode Island School of Design) Filmproduktion, wandte sich aber dann der Malerei zu. Seit 20 Jahren malt er großformatige narrative Aquarelle. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, darunter Einzelausstellungen im Hamburger Bahnhof in Berlin
und im Brooklyn Museum in New York.
Paläo-Art: Darstellungen der
Urgeschichte 1830–1980
Zoë Lescaze, Walton Ford