Schmerz, Angst, Verzweiflung – all das sind höchst individuelle Empfindungen, die sich nur schwer greifen und noch viel schwerer (mit-)teilen lassen. Aber wie soll man als Nicht-Leidender damit umgehen? Wie soll und kann man helfen, wenn der Betroffene sein Leid noch nicht einmal in Worte fassen kann?
Eine große Herausforderung für Freundschaften, aber auch für Familien, die daran zu zerbrechen drohen.
Eine Annäherung an dieses schwierige Thema versucht die Illustratorin und Texterin Cynthia Häfliger mit ihrer Graphic Novel „Fremde Blicke“. Sie beschreibt, was es bedeuten kann, an einer Psychose zu erkranken und darunter zu leiden.
Eindringlich und ausdrucksstark visualisiert sie mit ihren Bildern, den Strudel und Wirrwarr der Gefühle und Unsicherheit, wenn das eigene Leben und das der Angehörigen aus den Fugen gerät, durch die Finger rinnt und sich vertraute Konturen auflösen.
Zum Inhalt:
Die Schweizer Illustratorin erzählt die Geschichte der Geschwister Lars und Yael, die in einem behüteten Umfeld aufwachen. Die Normalität gerät aus dem Gleichgewicht, als Lars von zu Hause auszieht und sein Leben immer mehr Risse bekommt. Immer häufiger fühlt er sich beobachtet, hört Stimmen und fühlt sich verfolgt. Für Wochen taucht er unter und ist für niemanden zu erreichen bis er ganz verschwindet.
Es beginnt ein Teufelskreis aus Angst, Verzweiflung, Scham und Hilflosigkeit, der ebenso das Leben von Lars bestimmt, wie das seiner ganzen Familie.
Über die Autorin:
Cynthia Häfliger wurde 1994 geboren und wuchs im Hinterland Luzerns auf. Sie absolvierte ihren Abschluss in Illustration Fiction an der Design & Kunst | Hochschule Luzern und arbeite also freischaffende Illustratorin. Mit „Fremde Blicke“ schuf sie ihre erste Graphic Novel.
Details zum Band:
Cynthia Häfliger
Fremde Blicke
Hardcover
Verlag: KUNSTANSTIFTER