SURREALE WELTEN VON MERET OPPENHEIM BIS FRIDA KAHLO
Der Surrealismus im ersten Drittel des 20sten Jahrhunderts, war zunächst ein „Ding“ von Männern. Und ganz gleich, ob das Weibliche nun als „Göttin, Teufelin, Puppe, Fetisch, Kindfrau oder wunderbares Traumwesen“ dargestellt wurde: Die Frau blieb das zentrale Thema surrealistischer Männerfantasien.
Künstlerinnen gelangten zunächst nur als Partnerin oder Modell in den Kreis um den Gründer der Surrealisten-Gruppe, André Breton.
Aber doch recht schnell brachen sie aus diesem Rollenverständnis aus und schufen eigenständige und selbstbewusst Arbeiten.
Was die Künstlerinnen des Surrealismus von ihren männlichen Kollegen vor allem unterscheidet, ist die Umkehr der Perspektive: Durch die „Befragung“ des eigenen Spiegelbilds oder das Einnehmen unterschiedlicher Rollen begaben sich sie sich auf die Suche nach einem für sie neuen weiblichen Identitätsmodell.
„Die Schirn Kunsthalle Frankfurt beleuchtet erstmals den weiblichen Beitrag zum Surrealismus und zeigt, dass die Beteiligung von Künstlerinnen wesentlich umfassender war als allgemein bekannt und bislang dargestellt.“
Die Ausstellung konzentriert sich auf Künstlerinnen, die direkt mit der Anfang der 1920er-Jahre in Paris gegründeten surrealistischen Bewegung verbunden waren, auch wenn es zeitweise nur für kurze Zeit war.
Mit rund 260 beeindruckenden Gemälden, Papierarbeiten, Skulpturen, Fotografien und Filmen von 34 internationalen Künstlerinnen bildet die Ausstellung ein vielfältiges stilistisches und inhaltliches Spektrum ab.
Neben bekannten Künstlerinnen wie Louise Bourgeois, Claude Cahun, Leonora Carrington, Frida Kahlo, Meret Oppenheim, Dorothea Tanning oder Toyen sind zahlreiche unbekannte, aufregende Persönlichkeiten wie Alice Rahon oder Kay Sage zu entdecken.
Die Ausstellung spiegelt zudem internationale Netzwerke und Freundschaften zwischen den Künstlerinnen in Europa, den USA und Mexiko.
Eine Ausstellung der Schirn Kunsthalle Frankfurt in Kooperation mit dem Louisiana Museum of Modern Art, Humblebæk
Kuratorin: Dr. Ingrid Pfeiffer
Eingangsfoto:
Frida Kahlo, Selbstbildnis mit Dornenhalsband, 1940, Öl auf Leinwand, Collection of Harry Ransom Center, The University of Texas at Austin, Nickolas Muray Collection of Modern Mexican Art © Banco de México Diego Rivera Frida Kahlo Museums Trust/VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Alle Infos unter: schirn.de