Blumen in Kunst und Kultur
KUNSTHALLE MÜNCHEN | 03.Februar – 27. August 2023
Blumen sind für Mensch und Natur von immenser Bedeutung. Flowers Forever ist die erste
Ausstellung, die sich der Kunst- und Kulturgeschichte der Blume vom Altertum bis heute widmet.
Mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Design, Mode, interaktiven Medieninstallationen sowie
naturwissenschaftlichen Objekten präsentiert die Kunsthalle München einen faszinierenden,
thematisch gestalteten und aufwendig inszenierten Parcours: Behandelt wird die Rolle der Blume
in Kunst und Wissenschaft, in Mythologie und Religion sowie in Literatur, Politik, Ökonomie und
Ökologie.

Die Präsentation versammelt rund 170 Werke aus internationalen Sammlungen sowie eigens für die
Ausstellung entstandene Installationen. Bedeutende Positionen der Kunst- und Designgeschichte
treten dabei mit neu zu entdeckenden künstlerischen Ansätzen in einen fruchtbaren Dialog.
Die Ausstellung zeigt Werke von Jan Brueghel dem Jüngeren, Abraham Mignon, Barbara Regina
Dietzsch, Lawrence Alma-Tadema, Hannah Höch, Andreas Gursky, Miguel Chevalier, Ann
Carrington, Patricia Kaersenhout, Kehinde Wiley, DRIFT und vielen weiteren Künstler:innen. Sie
alle machen die facettenreiche Kulturgeschichte der Blumen auf eindrückliche Weise erlebbar.

Blumen als Inspirationsquelle
Kunst und Naturwissenschaft haben sich bei der Darstellung von Blumen stets gegenseitig
inspiriert. So wurden Forschungsergebnisse in der Naturwissenschaft mit ebenso kunstvollen wie
präzisen Illustrationen versehen. Die Beschäftigung mit den mannigfaltigen Erscheinungsformen
von Blüten aus aller Welt regten wiederum Künstler:innen zu floralen Kreationen an, die weit über
die rein botanisch korrekte Darstellung hinausgingen. Dabei reflektieren sie das Verhältnis von
Kunst, Natur und Wissenschaft und feiern zugleich die Pracht und Vielfalt der Farben und Formen
der Blumen.
Vom heiligen Lotus bis zur Nelkenrevolution
Blumen besitzen für uns Menschen seit jeher eine große Symbolkraft – sei es in der Mythologie
und Religion, in Kunst und Literatur oder Politik. Dass sich die Sinnbilder regional unterscheiden
und über die Jahrhunderte immer wieder verändert haben, zeugt davon, dass Menschen den
Blumen immer wieder verschiedenste Bedeutungen zuschreiben. Dabei stehen sie unter anderem
für das Leben und seine Vergänglichkeit, werden als Freundschafts- oder Liebesbeweis in der
zwischenmenschlichen Kommunikation verwendet oder repräsentieren Macht und Widerstand in
Politik und Gesellschaft.

Miguel Chevalier, Extra-Natural (Installationsansicht), 2021, Software Cyrille Henry & Antoine Villeret,
© Miguel Chevalier, VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Der Wert der Blumen
Mit der Tulpenmanie in den Niederlanden wurde der Handel mit Blumen im 17. Jahrhundert
erstmals zum großen Spekulationsgeschäft, wovon überaus kunstfertige Möbel und Vasen,
aber auch satirische Gemälde zeugen. Heute sind sowohl die Blumenzucht als auch der Handel
längst global organisiert, was Künstler:innen zur Beschäftigung mit ökologischen und sozialen
Fragen veranlasst. Sie konfrontieren uns mit unserem Konsumverhalten und thematisieren die
Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Umwelt. So auch die als Gemeinschaftsprojekt
entstandene Installation Calyx (Blütenkelch) der britischen Künstlerin Rebecca Louise Law (*1980),
die mit 200.000 getrockneten Blumen das große Finale des Parcours bildet.
Vertreten sind unter anderem: Jan Brueghel der Jüngere (1601–1678), Abraham Mignon (1640–
1679), Barbara Regina Dietzsch (1706–1783), Johann Joachim Kaendler (1706–1775), Dante Gabriel
Rossetti (1828–1882), Lawrence Alma-Tadema (1836–1912), Émile Gallé (1846–1904), Hannah
Höch (1889–1978), Owanto (*1953), Andreas Gursky (*1955), Ai Weiwei (*1957), Tamiko Thiel
(*1957), Miguel Chevalier (*1959), Ann Carrington (*1962), Patricia Kaersenhout (*1966), Kehinde
Wiley (*1977), Kapwani Kiwanga (*1978), Viktor&Rolf (gegründet 1993), DRIFT (gegründet 2007)
und viele weitere. Begleitend zur Ausstellung erscheint eine umfassende und reich bebilderte
Publikation, die den interdisziplinären Ansatz der Ausstellung in drei groß angelegten Interviews
mit internationalen Expert:innen aus Botanik, Kunst, Kultur, Literatur und Wirtschaft fortsetzt und
inspirierende Einblicke in die Kulturgeschichte der Blumen eröffnet. Darüber hinaus beleuchten
Kurztexte die Hintergründe zu ausgewählten Objekten.

Die Ausstellung wurde von der Kunsthalle München konzipiert und organisiert und wird danach
in veränderter Form im musée des impressionnismes Giverny gezeigt. Sie ist Ausgangspunkt des
stadtweiten Flower Power Festivals München 2023.
Mit rund 300.000 Besucher:innen jährlich ist die Kunsthalle München eines der renommiertesten
Ausstellungshäuser Deutschlands. Im Herzen der Münchner Innenstadt gelegen, werden hier
pro Jahr drei große Ausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen gezeigt. Rund 1.200 qm
Ausstellungsfläche sind mit modernster Museumstechnik ausgestattet und bieten Kunstwerken
verschiedenster Gattungen eine würdige Plattform: ob Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie,
Kunsthandwerk, Design oder Mode. Monografische Ausstellungen und thematische Projekte
wechseln sich dabei ab, aber auch interdisziplinäre Ansätze finden im vielseitigen Programm der
Kunsthalle München ihren Platz.
»Natur feiern in der Stadt.« Unter diesem Motto findet vom 3. Februar bis 7. Oktober das Flower
Power Festival München 2023 statt. Die Kunsthalle München, der Gasteig, Europas größtes
Kulturzentrum, der Botanische Garten München-Nymphenburg und BIOTOPIA – Naturkundemuseum Bayern sind die Impulsgeber des stadtweiten Festivals, bei dem alle mitmachen können, ob
große Institutionen, kleine Verbände, renommierte Kultureinrichtungen oder private Initiativen.
KONTAKT & ÖFFNUNGSZEITEN
kunsthalle-muc.de/flowers-forever
täglich 10–20 Uhr | 21.2.: 10–17 Uhr | zur AfterworkKH am 15.2., 15.3., 19.4., 17.5., 21.6., 19.7.2023: 10–22 Uhr
Sonderöffnungszeiten für Schulklassen: jeden Mittwoch 9–10 Uhr, Anmeldung erforderlich: kontakt@kunsthalle-muc.de
KATALOG zur Ausstellung
Flowers Forever: Blumen in Kunst und Kultur
Hrsg. v. Roger Diederen und Franziska Stöhr, mit Beiträgen von Andreas Beyer, Michael John Gorman, Gu-
drun Kadereit, Isabel Kranz, Inger Leemans, Randy Malamud, Silke Peters, D. Fairchild Rugges.
Prestel Verlag
mit ca. 275 Farbabbildungen