Dass Graffit-Motive auf Begebenheiten anspielen, Traditionen und Ursprüngliches darstellen oder sogar Geschichten erzählen ist in Südamerika nicht ungewöhnlich. Für mich überraschend war aber die Intensität der Bilderstrecke, die etwas oberhalb des schönen und lebhaften Touristenviertels La Candelaria in Bogota an die Wand gemalt war.
Teilweise werden in den Bildern reale existierende Figuren, teilweise auch erfundene gezeigt, aber alle sind auf eine mystische Art dargestellt, so dass man sie sich leicht als Protagonisten einer jahrhundertealter Sage vorstellen kann. Herausstechend und -ragend ist das Vehikel am Ende der Story/ Wand, dass eindeutig aus dem 20sten oder 21sten Jahrhundert stammt. Das bedrohliche Gefährt, dass über den Müllberg kriecht, ist mit einer Reihe von Stammesmasken geschmückt. Durch die Fenster links und rechts werden Augen suggeriert, so dass fast eine Mimik entsteht und der Wagen anthropomorph wirkt.