Skip to content
URBAN-ART & LIFE-STYLE
Menu
  • Graffiti & Urban Art
  • Comics
  • Books, Mags & Stuff
  • Urbanart
  • Sonstiges
  • Lifestyle
  • Impressum
Menu

Radio-Aktivität | Kollektive mit Sendungsbewusstsein

Posted on 22. Januar 202022. Januar 2020 by sven


18. Februar – 23. August 2020 im Lenbachhaus | München

Die Ausstellung „Radio-Aktivität“ im Lenbachhaus in München betrachtet – ausgehend von Bertolt Brechts „Radiotheorie“ – die ästhetisch-politische Kollektive, die sowohl eigene Organe als auch Kommunikationswege schufen.
Über den Zustand des neuen Mediums Radio sagte er:

„Es ist eine sehr schlechte Sache… Man hatte plötzlich die Möglichkeit, allen alles zu sagen, aber man hatte, wenn man es sich überlegte, nichts zu sagen.“

Berthold Brecht 1932

Zehn Jahre nach den ersten öffentlichen Radiosendungen war Brecht desillusioniert und schlug vor, den Rundfunk umzufunktionieren, um ihn von einem Distributions- in einen Kommunikationsapparat zu verwandeln. Dieser sollte nicht nur aussenden, sondern auch empfangen! Das heißt, die Zuhörer_innen sollen nicht nur zum Hören gebracht werden, sondern sollten auch zu Sprecher_innen und Produzent_innen gemacht werden. Seine Überlegungen zu einem „Aufstand der Hörer“ formulierte Brecht genau zu der Zeit, als das Radio in Deutschland verstaatlicht und zunehmend auch zu Propagandazwecken missbraucht und instrumentalisiert wurde.


Rudolf Schlichter, Bertolt Brecht, um 1926, Leinwand, 75,5 cm x 46 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, © Viola Roehr-v. Alvensleben, München

Beginnend mit den 1960er Jahren wurde Brechts Radiotheorie wieder heftig diskutiert. Der Grundgedanke seiner Kritik war weiterhin aktuell:
Wer hat Deutungshoheit? Wer spricht und zu wem wird gesprochen? Die Utopie schrankenloser und herrschaftsfreier Kommunikation elektrisierte. Der Fokus der Ausstellung liegt auf Projekten der 1920er / 30er und 1960er / 70er Jahre.
In dieser Zeit gründeten sich verschiedene Kollektive, deren Ziel es war, Sprache und die Gesellschaftsordnung nicht als gegeben hinzunehmen, sondern sie neu zu denken und Formen antinationaler und internationaler Kommunikation zu schaffen.

Einleitende Abbildung: Max Radler Der Radiohörer, 1930, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Foto: Lenbachhaus © Max Radler bzw. Rechtsnachfolge

Kuratiert von Karin Althaus und Stephanie Weber

©2023 URBAN-ART & LIFE-STYLE | Built using WordPress and Responsive Blogily theme by Superb