Nachdem sich in den letzen Beiträge die Kanditaten der Grünen Sabine Nallinger, Martin Arz der Rosa Liste und Dieter Reiter der SPD über die begrenzten Möglichkeiten der Münchner Streetart- und Graffiti-Szene geäußert haben und die Notwendigkeit von weiteren freien Flächen in der Stadt feststellten, äußert sich in diesem Artikel die Stadträtin Frau Brigitte Wolf, die Kandidatin für das Amt des Bürgermeisters der Partei „Die Linke„. Sie begrüßt durchaus eine aktive alternative Kunstszene, sieht aber auch Probleme in deren Förderung…
„Ich verbinde mit Streetart und Graffiti einen zutiefst politischen Anspruch der Künstlerinnen und Künstler. Zumindest sehe ich darin immer eine anarchische Basis der aktiven Kunstszene, die gerade in München viel dazu beiträgt (oder zumindest sollte), dem ‚aufgeräumten‘ und ‚blankgewienerten‘ München entgegen zu wirken.
Nun kommt auch dieser künstlerische Ausdruck „an“ in Öffentlichkeit und Galerien, zahlungskräftige Kundschaft stellt sich ein. Das sei den Künstlerinnen und Künstlern auf jeden Fall gegönnt, denn wer lebt nicht gerne von seiner Arbeit. Und auch die Vermittlung von mehr Flächen für Streetart und Graffiti durch die Stadt sind natürlich eine wertvolle Unterstützung für die Kunstschaffenden, oder auch die Durchführung eines Festivals. Wobei ich allerdings befürchte, dass dabei auch ein gut Teil Kreativität begraben werden wird.
Und welche Möglichkeiten bleiben dann künftig für die Unangepassten? Oder müssen dafür wieder neue künstlerische Ausdrucksformen gefunden werden?“
Weitere Informationen zur Arbeit der Partei ist hier zu finden: www.dielinke-muenchen-
Zur Person:
Während ihres Studium engagiert sich Brigitte Wolf in der Fachschaft Informatik und in der außerparlamentarischen Bewegungen: Friedensbewegung, Anti-Atom-Bewegung und Kurdistan-Solidarität. Seit 2007 ist Frau Wolf unter anderem Mitglied der Linken, Mitherausgeberin der „Politischen Berichte“, Mitarbeiterin in der Redaktion der „Münchner Lokalberichte“ und im „Forum Linke Kommunalpolitik“. Sie arbeitet in der Softwareentwicklung.