Vorankündigung: „Chagall. Welt in Aufruhr“
NOVEMBER 2022 – 19. FEBRUAR 2023
DIE SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT BELEUCHTET MARC CHAGALLS SCHAFFEN DER 1930ER- UND 1940ER-JAHRE

Pompidou, Paris, Musée national d’art moderne / Centre decréation industrielle, Seit 1995 im Depot des Musée d’art moderne de Céret (Céret), Schenkung des Künstlers, 1953, © VG BildKunst, Bonn 2021, Foto: bpk / CNAC-MNAM / Jacqueline Hyde
Marc Chagall (1887–1985) gilt als Poet unter den Künstlern der Moderne. Als Highlight im Herbst widmet die Schirn Kunsthalle Frankfurt dem Künstler nach 15 Jahren erstmals wieder eine groß angelegte Ausstellung in Deutschland. „Chagall. Welt in Aufruhr“ beleuchtet vom 4. November 2022 bis zum 19. Februar 2023 eine bislang wenig bekannte Seite seines Schaffens: Chagalls Werke der 1930er- und 1940er-Jahre, in denen sich seine farbenfrohe Palette zunehmend verdunkelt.
Als jüdischer Maler war Chagall immer wieder existenziellen Bedrohungen ausgesetzt, die sich prägend auf sein Leben und sein Werk auswirkten. In den frühen 1930er-Jahren thematisierte er in seiner Kunst den immer aggressiver werdenden Antisemitismus und emigrierte 1941 aufgrund der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime schließlich in die USA.
Auf der Suche nach der eigenen Bildsprache
Sein künstlerisches Schaffen in diesen Jahren berührt zentrale Themen wie Identität, Heimat und Exil. Mit rund 100 eindringlichen Gemälden, Papierarbeiten und Kostümen zeichnet die Ausstellung die Suche des Künstlers nach einer Bildsprache im Angesicht von Vertreibung und Verfolgung nach. Sie präsentiert wichtige Werke der 1930er-Jahre, in denen sich Chagall vermehrt mit der jüdischen Lebenswelt beschäftigt, zahlreiche Selbstbildnisse, seine Hinwendung zu allegorischen und biblischen Themen, die bedeutenden Gestaltungen der Ballette Aleko (1942) und Der Feuervogel (1945) im Exil, die wiederkehrende Auseinandersetzung mit seiner Heimatstadt Vitebsk und Hauptwerke wie Der Engelssturz (1923/1933/1947).

Bleistift, Tusche laviert und Tusche auf Papier, 51,2 × 35,5 cm, Ben
Uri Collection, 2009 erworben durch die Unterstützung von Miriam
und Richard Borchard, Sir Michael und Lady Morven Heller und
einem anonymen Stifter, © ADAGP, Paris and DACS, London
2022, Foto: Ben Uri Collection
In der Schau ermöglicht die Schirn eine neue und äußerst aktuelle Perspektive auf das Œuvre eines der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
„Marc Chagall wieder einem großen Publikum in Deutschland zu präsentieren und diese eindrückliche Seite seines Schaffens in den Fokus einer Ausstellung zu stellen, ist ein lang gehegter Traum. Ich freue mich daher außerordentlich, dass dieser nun mit ‚Chagall. Welt in Aufruhr‘ als Ausstellungshighlight im Herbst 2022 in der Schirn realisiert wird.“
Dr. Philipp Demandt, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt.
Für die Präsentation konnte die Schirn bedeutende Leihgaben aus zahlreichen deutschen und internationalen Museen, öffentlichen wie privaten Sammlungen gewinnen und in Frankfurt zusammenführen, u.a. das Kunsthaus Zürich, das Museo de Arte Thyssen-Bornemisza, Madrid, das Centre Pompidou, Musée National d’Art Moderne, Paris, das Tel Aviv Museum of Art, das Stedelijk Museum, Amsterdam, das Moderna Museet, Stockholm, The Metropolitan Museum of Art, New York, das Smart Museum of Art, Chicago, die Tate Modern, London, und das Musée national Marc Chagall, Nizza.
Eine Ausstellung der Schirn Kunsthalle Frankfurt in Kooperation mit dem Henie Onstad
Kunstsenter, Oslo.

Leinwand, 81,3 x 108 cm, The Metropolitan Museum of Art,
Nachlass von Richard S. Zeisler, 2007 (2007.247.3), © VG BildKunst, Bonn 2022, Foto: bpk / The Metropolitan Museum of Art
Weitere Informationen
ORT SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, Römerberg, 60311 Frankfurt
DAUER 4. November 2022 – 19. Februar 2023 INFORMATION www.schirn.de E-MAIL
welcome@schirn.de TELEFON +49.69.29 98 82-0
Early-Bird-Tickets sind ab sofort online unter schirn.de/shop erhältlich.