Es gibt Comics mit einer fantastischen Story, allerdings mit wenig überzeugendem Artwork, das am Ende alle Action und Glaubwürdigkeit raubt. Dann wiederum gibt es Geschichten, mit leidenschaftlichen Bildern und Panels, die im Aufbau und ihrer Story leider ihre Schwächen haben und weder packend noch nachvollziehbar sind.
Ein Fest für alle Comic-Liebhaber wird es allerdings, wenn alles stimmt! So wie beispielsweise beim Band: „Fantastic Four – Tödlicher Kreislauf“ von Alex Ross. Eine wahre Explosion an Farben, Formen und Bewegung in den unkonventionell angeordneten Panels ist ein Fest für die Augen und die Orientierung! Ein grandioser Band geschaffen von genialen Geistern – denn Ross griff bei der Geschichte auf eine Stan Lee/ Jack Kirby-Story aus den 60er Jahren zurück.

Details zum Inhalt:
In einer ziemlich normalen New Yorker Nacht, in der Ben Grimm, alias Das DING nur mal wieder den Kühlschrank leeren wollte, werden er und seine Freude der Fantastic Four, Reed Richards (Mr. Fantastic), Susan Storm (Die Unsichtbare) und Jonny Storm (Die Fackel) von einem Schwarm extraterrestrischen und ziemlich unheimlichen Parasiten heimgesucht.
Um den Ursprung der ungebetenen Besucher herauszufinden und dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, müssen die vier Freunde den Wesen aus Negativ-Energie in ein Universum aus Antimaterie folgen. Bei dieser Unternehmung riskieren die Fantastic Four nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch die Existenz des gesamten Kosmos.

Details zum Band
Marvel: Fantastic Four – Tödlicher Kreislauf
Verlag: Panini
Zeichner: Alex Ross
Autor: Alex Ross
Storys: Fantastic Four: Full Circle
Bonus
„Ein Interview von Troy-Jeffrey Allen
Die Macht eines bestimmten Bildes und seine Fähigkeit, die Leser in eine andere Welt zu entführen, sind unbestreitbar. Zusammen mit der Marvel-Legende Stan Lee, entführte Jack Kirby die Leser in über 100 Ausgaben von „Fantastic Four: World’s Greatest Comics Magazine“ sowohl in fremde als auch in alltägliche Welten. Im September dieses Jahres präsentiert Panini Comics eine Graphic Novel des legendären Künstlers Alex Ross, der bereits in der Vergangenheit das Herz, die Seele und den Geist seiner Vorgänger in aufregenden neuen Projekten eingefangen und erweitert hat, und somit die klassischen Charaktere und Geschichten würdigt. Fantastic Four: Tödlicher Kreislauf ist ein gemaltes Abenteuer, das in der sonderbaren „Negativzone“ spielt, der Heimat des interdimensionalen Kriegsherrn Annihilus und zahlloser anderer Bedrohungen für unsere Welt. Ross hat die Negativzone auf die gleiche Weise wieder zum Leben erweckt, wie Kirby sie selbst einst dargestellt hat, indem er seinen berühmten Collagen-Stil nachgeahmt und Seite für Seite in Kirby-Manier illustriert hat. Troy-Jeffrey Allen von PreviewsWorlds sprach mit Ross, der sich trotz seines vollen Terminkalenders die Zeit nahm, um über dieses aufregende und exklusive Projekt zu sprechen.

Troy-Jeffrey Allen: Wann haben Sie die Fantastic Four zum ersten Mal entdeckt?
Alex Ross: Aller Wahrscheinlichkeit nach habe ich die Fantastic Four mit etwa vier oder fünf Jahren kennengelernt. Mein erster Comic von ihnen war entweder die Nacherzählung der Entstehungsgeschichte von John Buscema oder Fantastic Four #163 aus dem Jahr 1975 mit den Zeichnungen von Rich Buckler.
TJA: Wie kam Tödlicher Kreiskauf als Projekt zustande? Haben Sie sich an Marvel gewandt oder ist Marvel an Sie herangetreten?
Ross: Es war irgendwie ein bisschen von beidem. Ursprünglich habe ich dem Herausgeber der Fantastic Four einen neuen Look für das Team vorgeschlagen, noch bevor die Wiederaufnahme der Veröffentlichung des Comics überhaupt angekündigt wurde. Mein Vorschlag, dass ich derjenige bin, der das Team zu ihrer Rückkehr führt, wurde damals abgelehnt, aber später wurde ich gefragt, ob ich etwas Besonderes für das 60-jährige Jubiläum entwerfen wolle. Es bedurfte einer langen Verhandlungsphase darüber, was das sein könnte, und es musste ein weiterer Buchverlag hinzugezogen werden, um die Graphic Novel zu machen, die ich während des Jubiläumsjahres fertiggestellt habe.
TJA: In dem Comic wird eine klassische Kirby-Lee-Geschichte aus den 1960er Jahren wieder aufgegriffen. Um welche Geschichte handelt es sich und warum wollten Sie sie wieder aufgreifen?
Ross: Der Comic erinnert tatsächlich an einige der berühmtesten Geschichten aus den 1960er Jahren. Das weithin als Paradebeispiel für die Lee-Kirby-Magie geltende Heft war Fantastic Four #51, mit der Einführung der Negativzone und des formstehlenden Doppelgängers des Dings in seinem einzigen Auftritt. Die zweite berühmte Ausgabe, die ich mir angesehen habe, ist Fantastic Four Annual #6, mit dem wichtigsten Vorstoß des Teams in die Negativzone, als Annihilus eingeführt und Reeds und Sues Sohn, Franklin Richards, am Ende der Ausgabe geboren wird. Ich wollte an die Frage anschließen, was mit dem Doppelgänger passiert ist, von dem wir annahmen, dass er in der Negativzone gestorben ist, und auch einige weitere der von Jack Kirby dort angelegten Themen genauer untersuchen.
TJA: Welche Mittel/Werkzeuge haben Sie für Tödlicher Kreislauf verwendet?
Ross: Mein treibender Ehrgeiz, einen Fantastic Four-Comic zu machen, bestand darin, meine Fähigkeiten als traditioneller Comiczeichner mit reinen Zeichnungen und matten Farben auf die Probe zu stellen. Ich habe meine Arbeit größtenteils so gemacht, wie ich es üblicherweise tue, mit Gouache/Aquarellfarbe als Schwarz anstelle von Tinte und einer trockenen Pinsel-Detailschattierung anstelle des Rasterbilds, das ich normalerweise beim Malen erstelle. Abgesehen von der Verwendung von Stiften für gerade Linien und Hintergrunddetails habe ich mit einem Pinsel gearbeitet.
TJA: Was war die Herausforderung bei der Zusammenstellung des Bandes?
Ross: Ich war mir nicht sicher, wie gut meine Arbeit in reinem Licht und Schatten mit matten Farben harmonieren würde, also habe ich eine Reihe von Tests durchgeführt, um sicherzugehen. Ich habe den endgültigen Farbauftrag nicht wie üblich kontrolliert, sondern habe exakte Farbvorlagen für jede Seite erstellt, wobei ich jeden Farbhalteeffekt eingezeichnet habe, damit mein Grafikdesigner/Mitarbeiter Josh Johnson die endgültigen Farben digital umsetzen und einen subtilen Punktraster-Effekt erzeugen konnte, den ich nicht malen konnte.
TJA: Was ist Ihrer Meinung nach der anhaltende Reiz der Fantastic Four?
Ross: Die Fantastic Four sind genau der Grund, warum Marvel die Comics, wie wir sie kennen, verändert (und somit womöglich gerettet) hat. Der Comic war der Ursprung für jede kreative Innovation, die Stan Lee und Jack Kirby zum Aufbau des Marvel-Universums und der noch immer modernen Art des Geschichtenerzählens beisteuerten. Das Team selbst war die einzigartige Mischung aus glaubwürdigen und „echten“ Persönlichkeiten mit unverwechselbaren Verhaltensweisen und dramatischen Konflikten.
TJA: Was hoffen Sie, dass eine neue Generation von Marvel-Fans von Tödlicher Kreislauf mitnehmen wird?
Ross: Ich möchte, dass sowohl die heutigen Leser als auch die Filmemacher in Hollywood eine Darstellung des ursprünglichen Teams sehen, so wie es ursprünglich vorgesehen war. Ich versuche mein Bestes, Jack Kirbys Kunst so zu übersetzen, dass sie mit dem übereinstimmt, was vor sechzig Jahren als Grundstein gelegt wurde, was die meisten Künstler seither bei ihren Interpretationen geleitet hat und woran man anknüpfen kann, selbst wenn man echte Menschen in diese Rollen steckt.
Via: PREVIEWSworld.com und paninishop.de