Das bemerkenswerte Buch: „Forever More | the New Tattoo “ aus dem Haus gestalten hat sich zur Aufgabe gemacht, das beste des rast- und ruhelosen zeitgenössischen Tattoo-Undergrounds aufzufinden und in einem Buch zusamnmenzustellen.
„Forever More covers the best of the ever-changing contemporary tattoo underground. Bold tribal motifs and gritty stick and pokes bask in a resurgence alongside the fluidity of watercolors and the deviance of Art Brut.”
Angefangen bei den traditionellen Studios bis hin zu den freien „Wander-Künstlern“ feiert Forever More die Motive von unbesungenen und weitestgehend unbekannten Helden sowie zeitgenössischer Stars.
Seinen Körper verzieren zu lassen ist zweifellos ein schmerzhaftes Unterfangen – aber auch nach überstandener Pein ist es für viele noch mühsam zu seinen Tattoos zu stehen. Der Prozess des „Tötowiert-Werdens“ ist allerdings ein privater, schon fast ein intimer Schritt – und daher sind vielleicht gerade Tattoos der beste Weg, um direkt in die Seele der modernen Gesellschaft zu blicken.
Im Vorwort zur Ausgabe von Matt Lodder wir das Phänomen Tattoo „als ein Paradoxon“ bezeichnet. Tattoos sind, wie alle anderen Ergebnisse der Kunst, ein Produkt von „Zeit und Raum“ – das heißt: Eine Tätowierung erzählt Geschichten, ist Zeuge eines vorherrschenden Zeitgeists und des Geschmacks der jeweiligen Epoche und einer Generation, die Zeuge eines besonderen Augenblicks geworden ist.
Mit Hilfe von Kunst und Schmuck zu kommunizieren ist in der menschlichen Natur tief verwurzelt. Und so ist es wenig verwunderlich, dass auch Tattoos, wenn es um Design und ästhetische Darstellungen geht, in den letzten Jahren ein Revival erlebt haben.
Einer unserer bekannteste tätowierten Vorfahren ist zweifellos der alpine Jäger Otzi, der 1991 im Permafrost-Boden entdeckt wurde und entsprechend gut erhalten war. Seine Köperbemalung ist vor etwa 5.000 Jahre entstanden. Ein wenig jünger, aber trotzdem einige stolze tausende von Jahren alt sind die Motive der prähistorischen Chilenen und Ägypter.
Das Buch… widmet sich einer Generation von Tätowierern und deren Kunden, die „Kinder“ eines besonderen Jahrzehnts sind – Das 3te Jahrtausend begann mit dem Paradigmen-Wechsel des 11. Septembers, dicht gefolgt von einer Finanzkrise, die viele direkt, fast alle aber zumindest indirekt traf und beeinflusste. Zurzeit müssen wir uns mit den politischen Wirren und Unsicherheiten auseinandersetzen, die Gewohntes und Sichergeglaubtes erneut auf die Probe stellt.
Daher ist es wenig verwunderlich, dass zeitgenössische Tattoos oft düster, dunkel und melancholisch sind – gespickt von einer oft surrealistischen Bildsprache.