Der Titel klingt zunächst wie eine Floskel – allerdings zeigt schon das erste Durchblättern, dass „Fotos, die die Welt bewegten“ den Nagel auf den Kopf trifft. Nahezu jede Fotografie hat man schon irgendwo gesehen und weiß die eine oder andere Geschichte zu erzählen. Abhängig vom Alter und Herkunft kann man sich sogar noch erinnern, wo man an dem Tag war, als das Foto geschossen wurde (Mauerfall, 11.September 2001,…)
Aber nur wenige wissen, wer das Foto geschossen hat und in welchem gesellschaftlichen bzw. politischen Kontext sich die Szene ereignet hat.
Das Buch dokumentierten Momente der Menschheitsgeschichte in verdichteter Form. Es sind Fotografien, die als Ikonen zum Sinnbild des festgehalteten Ereignisses geworden sind.
Über den eingefangenen Augenblick hinaus stehen sie stellvertretend für eine ganze Epoche oder eine Generation, sie bündeln komplexe Entwicklungen oder werden zu Symbolen kultureller Großtaten.

Hintergrund: Anlässlich einer Trauerfeier in Havanna, bei der Fidel Castro eine Rede hält sind auf der Tribüne Mitglieder der kubanischen Führung versammelt, darunter auch der Präsident der Nationalbank und später Industrieminister Che Guevara. Alberto Korda fotografierte das Ereignis für die Zeitung „Révolución“. Ihm gelingt eines der meistverbreiteten Poträts des 20. Jahrhunderts.
Die großen Momente der Zeitgeschichte
„Fotos, die die Welt bewegten“ dokumentiert bedeutende Augenblicke dieses und des letzten Jahrhunderts. Hier finden jene Fotografien ihren Platz, die zu ikonenhaften Sinnbildern geworden sind: darunter Dorothea Langes „Heimatlose Mutter“ (1936), das berühmte Bild des nackten vietnamesischen Mädchens, das vor dem amerikanischen Napalm-Angriff flieht (1972), die jubelnde Menschenmasse auf der Berliner Mauer vor dem Brandenburger Tor im November 1989, der Angriff auf das World Trade Center am 11. September 2001 oder die Zerstörung, die der verheerende Tsunami 2011 in Japan anrichtete.

Hintergrund: Selbst eine gebürtige New Yorkerin, hat Diane Arbus die Einwohner dieser Stadt zeitlebens fotografisch festzuhalten versucht, insbesondere jene am Rande der Gesellschaft. Ihre Aufnahme reflektierten das alltägliche Leben, aber aus einem Blickwinkel, der die Not hinter dem Gewohnten Licht hervortreten läßt. Der Junge mit der Handgranate, der ihr im Central Park begegnete, scheint sich von anderen Kindern nicht zu unterscheiden. Aber sein gereizter, überspannter Zustand offenbart eine Frustration, die über das visuell Fassbare hinaus reicht. Das Foto, das zu den bedeutensten der Fotografin gehört, zwingt uns die hintergründigen Verwerfungen angesichts scheinbarer Normalität wahrzunehmen.
Der Band zeigt über 100 Meisterwerke des Fotojournalismus: Bilder, die mit dem renommierten Pulitzer Preis und World Press Award bedacht wurden, stehen neben herausragenden Schnappschüssen unbekannter Fotografen. Allen ist gemeinsam, dass sie zu Meilensteinen der kollektiven Erinnerung wurden. Jede der Aufnahmen ist mit einem begleitenden Text versehen, der den Zusammenhang und die Besonderheit des Fotos erläutert.

Hintergrund: Der südvietnamesische Polizeichef Nguyen Ngoc Loan wird bei der Erschießung eines nordvietnamesischen Offiziers und mutmaßlichen Kollaborateurs des Vietcongs fotografiert. Vierzehn Jahre nach Beginn des Vietnamkriegs sind gewalttätige Auseinandersetzungen auf offener Straße weiterhin an der Tagesordnung. Unterdessen gelobt US-Präsident Johnson, die auf der Seite Südvietnams kämpfenden USA würden niemals nachgeben.
Zum Buch:
Titel: Fotos, die die Welt bewegten
Paperback | Flexobroschur | 216 Seiten | 19,3 x 24,0 cm | 40 farbige Abbildungen | 65 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-7913-8250-0
Verlag: Prestel