Für den mittlerweile in München lebenden Frankfurter Künstler Frederik Eckenheim wurde Geduld zu einer ebenso wichtige Eigenschaft wie Talent und auch das Wissen um den Einsatz von Säuren auf Metall. Die Arbeiten, bei der Säure auf Metall arbeitet und erschafft ist alles, nur nicht schnell!
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Der Untergrund, auf dem die Arbeiten des Künstlers entstehen, bilden alte Metallplatten – am besten mit groben Abnutzungsspuren – denn so, sind überzeugende Strukturen überhaupt erst möglich. Als Chemikalien nutzt Frederik Eckenheim Salzsäure, Schwefelsäure und Kupfersulfat. Mit Hilfe von Metallpigmenten, die während des Oxidationsprozesses eingestreut werden, werden sowohl Helligkeit als auch Farbton beeinflusst.
![csm_Eckenheim_Isar_2015_85x60x2cm_Acrylfarbe__Metallpigmente__Sa__ure_auf_Stahl_Ausschnitt_f3c358e788](http://www.i-love-urbanart.com/wordpress/wp-content/uploads/2015/12/csm_Eckenheim_Isar_2015_85x60x2cm_Acrylfarbe__Metallpigmente__Sa__ure_auf_Stahl_Ausschnitt_f3c358e788.jpg)
Auf diese besondere und unübliche Art der „Malerei“ kam Eckenheim durch niemand geringeres als Andy Warhol. Sein „Oxidation Painting„, bei dem Warhol auf ein Kupferblech pinkelte, inspirierte den Frankfurter Künstler dazu, mit Säure auf Metall zu malen.
![csm_F._Eckenheim_Bea_Acryllack_und_Saeure_in_Stahl_geaetzt_60x70cm_9378a1a8e4](http://www.i-love-urbanart.com/wordpress/wp-content/uploads/2015/12/csm_F._Eckenheim_Bea_Acryllack_und_Saeure_in_Stahl_geaetzt_60x70cm_9378a1a8e4.jpg)
Bei den Steel-Paintings werden bewußt „Schönheiten“ herangezogen, die durch die Säure bearbeitet werden. In dem Magazin „mundus – Das Kunstmagazin aus München“ sagt Frederik Eckenheim in dem Artikel „Schöner Verfall“, dass „fast alle meine Motive stammen aus der Werbung. […] Wenn ich eines dieser unzähligen namenlosen Models sehe, verspüre ich den Drang, ein Gegengewicht zur illusorischen Medienwelt zu schaffen. Ich will sozusagen die Lügen aufdecken. […] Wir leben in einer Welt, die Schönheit und Jugendlichkeit verherrlicht. Dabei kann gerade das Destruktive besonders faszinierend sein.“ (S.25)
Den Ansatz der Destruktion von bekanntem und offensichtlich Schönem teil er unter anderem mit dem UrbanArt Aktivisten Vermibus, der mit Hilfe von Lösungsmitteln die Farbe von Werbeplakaten wieder flüssig macht und so aus Top-Modells zombihafte Kreaturen erschafft. (siehe: Urban Art Biennale 2015 || S.180)
Der Autodidakt überrascht den Betrachter durch eine besondere Ambivalenz, die besonders der Kombination aus Weichheit und Harmonie aus der Ferne und dem brutalen Zersetzungsprozess aus der Nähe geschuldet ist. Das Ergebnis löst unweigerlich Staunen und Faszination aus.
Zurzeit (bis zum 31.01.2016) sind einige Werke von Frederik Eckenheim in der Galerie flash zu sehen.
Bericht über den Künstler in mundus – das Kunstmagazin aus München #1/2016 und online: mundus-art.com/frederik-eckenheim
Frederik Eckenheim Kontakt: frederik-eckenheim.com