Performance Gesehen Werden der iranischen Künstlerin FarzaneVaziritabar im Kunstmuseum Wolfsburg
Die Bilder von Frauen in Iran, die ihre Kopftücher abnehmen und als Zeichen des Protests und der
Solidarität hochhalten, gehen aktuell um die Welt. Die iranische Künstlerin Farzane Vaziritabar setzt in
ihrer Performance Gesehen Werden das Kopftuch als Symbol der laufenden Protestbewegung gegen das
iranische Regime zentral und solidarisiert sich mit den Frauen in Iran. Am Mittwoch, 30. November 2022,
um 18 Uhr ist ihre Performance im Kontext der Ausstellung Empowerment bei Volkswagen Art4All im
Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen.
Bunte Tücher oder Last?
Ein Kopftuch nach dem nächsten legt sich die Künstlerin auf den Kopf. Mit jedem Kopftuch scheint die Last größer zu werden. Unter Einbeziehung des Publikums macht die Performance Gesehen Werden auf
berührende Weise die großen Ambivalenzen sichtbar, die sich mit dem Kopftuch verbinden: Sind es einerseits bunte und farbenfrohe Tücher, die Ausdruck von Individualität und Vielfalt sind, stehen sie auf der anderen Seite auch für die Unterdrückung von Frauen.

Foto: Felix Grünschloß
Farzane Vaziritabar (*1987) hat in Yazd und an der Universität Teheran sowie an der Bauhaus-Universität
Weimar studiert. Seit 2018 lebt und arbeitet sie in Weimar. Ihre Arbeit umfasst nicht nur ein breites
Spektrum an Medien wie Skulptur, Installation, Video und Performance, sondern auch Cartoons und
Zeichnungen. Sie hat ihre Werke und öffentlichen Interventionen weltweit in Einzel- und
Gruppenausstellungen präsentiert.
Gesehen Werden im Kontext der Ausstellung Empowerment
Die Performance Gesehen Werden findet im Kontext der Ausstellung Empowerment statt, die sich so
umfangreich wie nie zuvor mit Kunst und Feminismen des 21. Jahrhunderts auseinandersetzt. „Wir sind sehr froh und dankbar, dass Farzane Vaziritabar ihre beeindruckende Performance bei uns im Kunstmuseum Wolfsburg realisiert und damit ein weiteres Zeichen der Solidarität mit den unterdrückten Menschen, insbesondere den Frauen in Iran, zum Ausdruck bringt, die unter dem repressiven Mullah-Regime leiden und täglich ihr Leben riskieren, um sich für ihre Rechte und Freiheiten einzusetzen“, so Dr. Andreas Beitin, Direktor des Kunstmuseum Wolfsburg und einer der drei Kurator*innen der Ausstellung Empowerment.

Foto: Jay Steinert
Jeden letzten Mittwoch im Monat ist im Rahmen von Volkswagen Art4All der Eintritt von 16 bis 21 Uhr frei. Neben der Performance um 18 Uhr bietet das Museum um 16, 17 und 19.30 Uhr kostenlose Führungen an. Zwischen 16 und 18 Uhr lädt das Besucher*innen-Atelier zu einem Mitmach-Workshop ein, bei dem Buttons mit Mini-Collagen, eigenen Piktogrammen oder Schriftzügen entstehen und kleine Weihnachtssterne gebastelt werden.
Die Ausstellung Empowerment läuft noch bis zum 8. Januar 2023.