Ausstellungsdauer vom 02.03.2024 bis zum 26.05.2024
ImPOSSIBLE, die erste Ausstellung des Jahres 2024 im Museum Frieder Burda huldigt der Macht des Imaginären und präsentiert künstlerische Werke, die das Unmögliche als alternatives Modell einer zunehmend trügerischen Realität vorstellen – Ironie und Humor nicht ausgeschlossen. Von Yves Klein über Sigmar Polke bis zu den großen Fotografen Jeff Wall, Thomas Demand und Andreas Gursky, von Anish Kapoor und Fischli/Weiss bis hin zu jüngeren Positionen wie Alexandra Bircken, Aylin Langreuter, Loretta Lux und Goshka Macuga: Die Schau geht zurück zu den Urgründen der Kunst und Bild(er)findung, zum Glauben an die Macht und Möglichkeiten der Kunst, die alles – Orte und Zeiten, die Proportionen der Dinge und ihre Zusammenhänge – verschieben und neu komponieren kann.
Die Fantasie an die Macht – so lautet eine bekannte politische Parole der 68er. In der
ungezügelten Kreativität wurde Kraft zur Veränderung wie Kritik am Bestehenden vermutet.
Heute tun sich der menschlichen Einbildungskraft ganz neue Welten auf: Die Medialisierung und
Digitalisierung unserer Zeit, die vielfältig funktionierenden Bilderfabriken befeuern neue,
unerschöpfliche Bildfantasien. Die Ausstellung verfolgt die verschiedenen Linien freier
künstlerischer Imagination der letzten Jahre – sowohl im Bild, im Film wie im Raum. Das
Ergebnis ist eine Inszenierung geballter Vorstellungskraft, die das Unmögliche streift und denkt
und der Kunst damit ihre substanziellen Freiräume sichert. Freiräume, in denen subjektive wie
künstlerische, ernsthafte wie ironische, aber auch soziale und politische Fragen verhandelt
werden.
„Das Unmögliche möglich werden lassen“
Vor dem Hintergrund einer enormen Flut digitaler Bilder, die in den letzten Jahren, dynamisiert
durch soziale Medien und neue Technologien, exponentiell angewachsen ist, gerät die
Ausstellung ImPOSSIBLE zu einem Parcours des Sehens und Staunens. Ein Parcours, der durch
rätselhafte und geheimnisvolle Bild- und Objektwelten führt, die einem elementaren,
geschichtsbezogenen und gleichsam ironisch-humorvollen Kunstverständnis entsprungen sind.
Die dabei angewandten Methoden und verhandelten Fragen sind vielfältig: Die ausgestellten
Werke bedienen sich gezielt eingesetzter „Überwältigungsstrategien“, indem sie die Zeit- und
Größenwahrnehmung des Publikums in Frage stellen. Sie schlagen Brücken zum Film,
hinterfragen die Möglichkeiten und den Einfluss künstlicher Intelligenz und reflektieren
Phänomene innerhalb des Traums bzw. des Träumens und des Unterbewusstseins. So
verschieben sie Konstellationen, schaffen neue Verknüpfungen sowie Netzwerke und damit auch
Sinnzusammenhänge.
Der Belgier Wim Delvoye lässt einen Truck im Stile der Gotik vorfahren, sein Landsmann, der
Videokünstler David Claerbout – die Zeit umkehrend – einen Baum rückwärts wachsen. Der
legendäre Yves Klein unternimmt einen riskant erscheinenden Flugversuch und der Fotograf
Andreas Gursky bannt in seinen monumentalen Bildpanoramen von Formel 1-Rennen deren
Präzision und Geschwindigkeitsrausch auf die Wand: Sie alle erproben ungewöhnliche Wege der
Bilderfindung, die sie an den einschränkenden Gesetzen der Realität elegant
vorbeimanövrieren lassen
Kunst als Nachkomme der Magie
„Kunst“, so heißt es bei dem Philosophen Adorno, ist „Nachkomme der Magie“, eine Instanz, die
„das Heilige vom Alltäglichen sonderte und jenes reinzuhalten gebot“. Wie die Magie untersteht
sie einer Sphäre eigener Gesetze, die jenen des Profanen, Alltäglichen enthoben ist. Die Kunst
gibt nicht vor, Wahrheit zu sein, sie macht Angebote in einer nur ihr immanenten „Sprache“, die
ihre exklusive Kraft und Wirkung definiert. Die Farbe ist dem Wort einen Takt voraus. Ihr daraus
resultierendes einzigartiges Potential soll mit dieser Ausstellung aktiviert werden“, so Kurator
Alexander Timtschenko über sein Ausstellungsprojekt.
Dienstag bis Sonntag, 10 – 18 Uhr
an allen Feiertagen geöffnet
Museum Frieder Burda · Lichtentaler Allee 8 b · 76530 Baden-Baden
Telefon: +49 (0)7221 39898-0
www.museum-frieder-burda.de