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In aller Munde.

Posted on 18. Oktober 202018. Oktober 2020 by sven

Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman
Ausstellungsdauer: 31.10.2020 –5.4.2021
Es wird wohl die umfassendste Themenausstellung zu „Kunst und Kultur rund um das Orale“ werden, die es jemals in Deutschland gab.

Arman LA VIE À PLEINES DENTS (DAS LEBEN IN VOLLEN ZÜGEN) 1960 Zahnprothesen aus Kunststoff und Metall, Holzkasten Centre Pompidou, Paris, Musée national d‘art moderne – Centre de création industrielle (Staatsankauf 1968, Zuteilung 1976) © VG Bild-Kunst, Bonn 2020 Foto: bpk / CNAC-MNAM / Philippe Migeat

250 Werke – von der Antike bis zur Gegenwart

Die Ausstellung ist vom 31. Oktober 2020 ab im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen. Die große Schau „In aller Munde. Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman.“ zeigt Werke unter anderem von Albrecht Dürer, Pablo Picasso, Louise Bourgeois, Marina Abramović und Andy Warhol; 250 Kunstwerke und Objekte von der Antike bis zur Gegenwart.
In Zeiten von Corona gilt der Mund-und Rachenraum gegenwärtig weltweit als Schauplatz eines hochinfektiösen Desasters und erlebt größte Aufmerksamkeit. Das Covid 19 Virus erlebt in Schleimhäuten das ideale Substrat für Überlebens- und Verbreitungsmöglichkeiten – eine traurige Entwicklung, die die Kuratoren bei der Ausstellungsvorbereitung nicht erwartet hatten.

Natalia LL CONSUMER ART (FILMSTILLS) 1972-1975 16 mm-Film 16:01 min © Natalia LL, Courtesy die Künstlerin und lokal_30, Warschau

Von Ekel bis Empathie

Der Mundraum ist sozusagen ins Zentrum gesellschaftlicher, politischer und medialer Debatten gerückt. Mit Lippen, Zunge und Zähnen ist der Mund in Gänze eine äußerst reizvolle Körperzone: Sprache, Schmerz und Schrei, Essen, Schlingen, Speien und Spucken, Lust und Leidenschaft. Diese emotionale Bandbreite von Ekel bis Empathie erfahren die Besucher*innen des Kunstmuseum Wolfsburg auf dem abwechslungsreichen Themenparcours. So widmet sich eines der Ausstellungskapitel, „Zahn und Zierde“, den Zähnen und ihrem dekorativen, religiösen sowie auch ökonomischen Wert in unterschiedlichen Kulturen: Die neuseeländische Künstlerin Ane Tonga beschäftigt sich mit Traditionen rund um den goldenen Zahnschmuck in ihrer tongaischen Familie und setzt diesen fotografisch in Szene, während das Londoner Künstlerpaar Fantich & Young ganze Masken und Outfits aus Zähnen entwirft.

Zähne sind jedoch nicht nur Dekor, sondern auch Waffe und werden in den Kapiteln „Schlund und Schlingen“ oder „Kuss und Vampirismus“ zum Tötungsinstrument, wenn der Werwolf bei Lucas Cranach Menschen verschlingt, Saturn bei Alfred Kubin seine Kinder verspeist oder der Liebesbiss des Vampirs bei Edvard Munch zum Todeskuss wird. Für die sinnliche Form des Kusses sind die Lippen und die Zunge zuständig, was in den intensiven Kussdarstellungen von Pablo Picasso oder Wolfgang Tillmans überaus deutlich wird.

Nobuyoshi Araki OHNE TITEL (AUS DER SERIE TOKYO NOVELLE) 1995 Schwarz-Weiß-Fotografie 43 x 35,5 cm Kunstmuseum Wolfsburg © Nobuyoshi Araki Foto: Kunstmuseum Wolfsburg

Ausstellung in 12 Kapitel

Luft und Laute verlassen unseren Mund indessen hörbar aber unsichtbar, was im entsprechenden Ausstellungskapitel beispielsweise in der überraschend langen Motivgeschichte des Homo Bulla, des Menschen, der Seifenblasen bläst, zum Ausdruck kommt.
Insgesamt gliedert sich die Ausstellung in folgende 12 Kapitel: Expeditionen in den Weltinnenraum; Rund um den Mund; Zähne zeigen; Zahnschmerz & Kommerz; Zahn & Zierde; Auf der Zunge; Lecken & Schmecken; Schlund & Schlingen; Kuss & Vampirismus; Schreien & Speien; Luft & Laute sowie Zahn der Zeit.

Anselmo Fox ZARTBITTERZART… (DETAIL) 2000 Schokoladentafel, menschliche Zähne Gesamtmaß variabel © VG Bild-Kunst, Bonn 2020 Courtesy der Künstler

In der 2.250 Quadratmeter großen Ausstellungshalle des Kunstmuseum Wolfsburg bieten in einer eigens konzipierten Architektur, die einen abstrahierten Mundraum darstellt, Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Videos und kulturgeschichtliche Objekte einen beeindruckenden Überblick über das Spektrum an Visualisierungen rund um das Orale.

Exponate aus 2600 Jahren

Vom ältesten Exponat der Schau, einer rund 2.600 Jahre alten altägyptischen Bronzefigur, welche die stillende Göttin Isis mit Harpokrates darstellt, über einen der berühmten Charakterköpfe von Franz Xaver Messerschmidt bis hin zu aktuellen Werken wie den Scream-Arbeiten von Christian Marclay, der skurrilen Zahnlandschaft von Mithu Sen oder einer ortsspezifischen Installation von Benjamin Houlihan, bei der er mit seiner Zunge Temperafarbe auf eine Wand leckt – die Schau im Kunstmuseum Wolfsburg präsentiert zum Thema Mund faszinierende Kunstwerke aus einer Reihe der bedeutendsten Museen. Die Kuratorin Uta Ruhkamp hat, nachdem das Thema von dem Kulturwissenschaftler Hartmut Böhme und der Zahnärztin Beate Slominski an sie herangetragen worden war, eine außergewöhnliche Ausstellung erarbeitet. Die begleitende umfangreiche Publikation reicht über die Schau hinaus: In aller Munde.
Das Orale in Kunst und Kulturerscheint im Verlag Hatje Cantz und wird mit 352 Seiten und Beiträgen namhafter Autor*innen das Thema der Ausstellung erweitern, vertiefen und mit rund 350 Abbildungen vielfältig illustrieren.
Weitere Infos auf: kunstmuseum-wolfsburg.de
Ausstellung und Publikation werden großzügig gefördert von der Kulturstiftung der Länder.

Kuratorin: Uta RuhkampKuratorische Assistenz: Birte Hinrichsen, Elena Engelbrechter, Regine Epp

Kontakt:

Kunstmuseum Wolfsburg
Hollerplatz 1
38440 Wolfsburg
Germany
T +49 (0) 5361 266969
E-Mail: presse@kunstmuseum.de
kunstmuseum-wolfsburg.de

Titelabbildung:

Rona Pondick LITTLE BATHERS (DETAIL) 1990/91 Plastik, 500-teilig (Unikate) je 6,4 x 12,1 x 10,2 cm Marc and Livia Straus Family Collection © Rona Pondick, Courtesy die Künstlerin und Marc Straus, New York

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