Seit langem gelten die „Murder Ballads“ als Herzstück der amerikanischen Folkmusik. Traditionell bewegen sich diese Songs zwischen Fiktion und Wirklichkeit, erzählen von Verbrechen, Mord und ähnlichen Gräueltaten. Diese rohen Erzählungen von Liebe und Verrat, von Rache und Tod, werden von Generation zu Generation weitergetragen. Sie sind wie dunkle Shortstories im Gewand populärer Musik – unter anderem interpretiert von Johnny Cash oder Nick Cave.
Songs zwischen Fiktion und Wirklichkeit
Der ideale Ausgangspunkt für eine Sammlung von Horror-Comics.
In seiner düsteren Geschichtensammlung „In the Pines“ wählt der niederländische Zeichner und Autor Erik Kriek fünf dieser „Murder Ballads“ als Inspiration für fünf außergewöhnliche und schaurige Erzählungen, die stets das Böse im Menschen suchen.

Der Zeichner Erik Kriek (aus den Niederlanden) hat aus traditionell-überlieferten „Murder Ballads“ zeitgemäße, wenn auch archaisch wirkenden Comics gemacht. So wurde die Grafic Novel „In the Pines“ zu einem Band voll von holzschnitthaften Zeichnungen gespickt mit düsteren Details.
Mitbringsel in die Neue Welt – „Murder Ballads“
Zum Hintergrund: Die Auswanderer aus dem United Kingdom nahmen neben ihren wenigen Habseligkeiten auch ihre geistigen Güter mit – so auch die sogenannten „Murder Ballads“. Diese Ballads bildeten später ein eigenes Genre im „Folk und Country & Western“.

Jetzt hat der überaus talentierte Zeichner Erik Kriek fünf dieser Balladen in einem eindrucksvollen und subtilen Comic umgesetzt. Hierbei geht er bewusst eine Gradwanderung ein, „denn ihre Wirkung entfalten diese Texte ja gerade als Lieder, durch den vokalen und instrumentalen Vortrag und nicht zuletzt durch den Reim, der in seiner Verkettung von Wörtern hier nichts Spielerisches hat, sondern die Fatalität des Geschehens spiegelt.“ Das dies stellt sich in der bildnerischen Darstellung natürlich als überaus Problematisch dar. Beim Medien-Wechsel erlaubt sich Kriek zudem einigen großen Freiheiten: „Er adaptiert nicht einfach, er gestaltet um.“ Christoph Haasder Verlust der Wirkung macht der Zeichner aber ohne Probleme durch seinen erzählerischen Einfallsreichtum und durch seine Zeichnungen wett, „die in ihrer Verbindung von subtil getuschten Schwarz-Weiß-Kontrasten mit einer von Ballade zu Ballade wechselnden Farbe etwas Holzschnitthaftes haben“.
kompletter Beitrag unter: sueddeutsche.de

In the Pines: 5 Murderballads
von Johann Ulrich (Herausgeber), Erik Kriek (Autor, Illustrator), Bluegrass Boogiemen (Künstler)
Verlag: avant-verlag
„Where the wild roses grow“ – Kylie Minogue and Nick Cave