THE STORY OF PLANET A – 14 Milliarden Jahre Erdgeschichte im Comic
SAVE THE DATE: 16. April – 26. November 2023
Erzhalle Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Vom Urknall bis zur fernen Zukunft: Jens Harder erzählt die Geschichte unseres Planeten in einer eindrucksvollen Comic-Trilogie. Seine preisgekrönte Bild-Geschichte ist nun, erstmals in Deutschland und Europa, als Gesamtschau im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu erleben, diesem einzigartigen Monument der Industrialisierung und des menschengemachten Zeitalters.
Die Erdgeschichte im gefrorenen Animationsfilm
„In diesem Bilderstrom wollte ich all das bündeln, was uns Menschen ausmacht und bewegt, aber auch all das, was mich seit frühester Kindheit interessiert hat, was sich so herrlich zeichnerisch ausbreiten und verdichten lässt. Wissenschaft in allen Ausprägungen – Astronomie, Physik, Chemie, Biologie, Paläontologie, Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte – eingebettet in eine Milliarden Jahre umfassende Erzählung. Verschiedenste zeitliche Abläufe entfalten sich hier langsam, aber unaufhaltsam vor dem Auge wie in einem gefrorenen Animationsfilm, wiedergegeben im dafür perfekt geeigneten sequentiellen Medium Comic.“
So beschreibt Jens Harder seine preisgekrönte Erdgeschichte im Comic, deren dritter Band unlängst im Carlsen-Verlag erschienen ist. Alles begann und beginnt auch bei Jens Harder vor rund 14 Milliarden Jahren mit dem Urknall, gefolgt von der Entstehung des Planeten Erde sowie die Evolution der Pflanzen und Tierwelt. Im zweiten Band entwickelt er die Geschichte der Säugetiere und Urmenschen bis zum Beginn unserer modernen Zeitrechnung. Das jüngste und dritte Buch seiner großen Erzählung führt uns in die Zeit ab dem Jahr 1 von der Antike bis zum Atomzeitalter – zweitausend Jahre in zweitausend Bildern.
Zweitausend Jahre in zweitausend Bildern
So beschreibt Jens Harder seine preisgekrönte Erdgeschichte im Comic, deren dritter Band unlängst im Carlsen-Verlag erschienen ist. Alles begann und beginnt auch bei Jens Harder vor rund 14 Milliarden Jahren mit dem Urknall, gefolgt von der Entstehung des Planeten Erde sowie die Evolution der Pflanzen und Tierwelt. Im zweiten Band entwickelt er die Geschichte der Säugetiere und Urmenschen bis zum Beginn unserer modernen Zeitrechnung. Das jüngste und dritte Buch seiner großen Erzählung führt uns in die Zeit ab dem Jahr 1 von der Antike bis zum Atomzeitalter – zweitausend Jahre in zweitausend Bildern.
Eine wahre Enzyklopädie der Erde ist so entstanden. Keines der Bilder ist erfunden: Jens Harder hat sie in jahrelanger Recherchearbeit gefunden und zu einem gigantischen Bildmosaik zusammengefügt. Er kombiniert Myriaden von Bildvorlagen in dieser großen Erzählung – eben jene Bilder, die sich Menschen seit Urzeiten von der Welt gemacht haben: von den frühesten Höhlenmalereien bis hin zu den Bilderwelten moderner und gegenwärtiger Wissenschaft, Kunst oder Werbung. Immer wieder stellt er prägnant assoziative Querverweise zwischen den Zeiten her und provoziert regelrechte Erkenntnissprünge. So entsteht ein ebenso eigenwilliges wie eindrückliches Panoptikum planetarischer Geschichte.
Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist Jens Harders Bilder-Geschichte unseres Planeten nun erstmals als Gesamt-Panorama in einer Ausstellungshalle versammelt. Zu sehen sind großformatige Drucke von Comic-Seiten aus allen Zeitaltern der Erde sowie ausgewählte Original-Zeichnungen des Comic-Künstlers.
„Als einzigartiges Zeugnis der Industrialisierung ist die Völklinger Hütte zugleich exemplarisch für das menschengemachte Zeitalter, das Anthropozän. Die Erze und Kohle, die im Industriezeitalter abgebaut und hier zu Eisen und Stahl verarbeitet wurden, sind jedoch Schätze der Erde, die bereits vor Milliarden von Jahren entstanden sind. Jens Harders Bildwelt führt uns eben diese Gesamtzusammenhänge vor Augen, wenn er uns im Zeitraffer durch die Geschichte unseres Planeten führt. Nicht nur das Licht vom Beginn des Universums ist immer noch da…“.
Dr. Ralf Beil, Generaldirektor
Eine Ausstellung die physische und geistige Bewegung fordert
Und so durchwandern wir in der Erzhalle, wo einst einer dieser uralten, wertvollen Rohstoffe für den Hochofenprozess gelagert wurde, alle Erdzeitalter: vom Urknall, den Einzellern, ersten Pflanzen, den Dinosauriern, über Eis- und Warmzeiten zu antiken Kulturen, dem Mittelalter, der Neuzeit mit moderner Wissenschaft und Technologien bis ins Heute und darüber hinaus. Die Ausstellung fordert geradezu zur physischen wie geistigen Bewegung in einem Kosmos voller Assoziationen und Verbindungen auf. Nur ein Beispiel: Auf wenigen Panels einer Comicseite spannt Jens Harder einen kühnen Bogen von dem Versuch der ersten Frühmenschen, ein Feuer zu entzünden bis zu der Zeit, wo der Fernseher anstelle des Feuers leuchtet und irgendwo eine Atombombe explodiert.
„Natürlich konnte keiner der steinzeitlichen Funkenschläger ahnen, wohin dieses Herumexperimentieren mit Feuerstein und Holzspänen einmal führen wird, denn Evolution – auch die Evolution der Technik – ist nach vorn blind. Aber dennoch gehören diese Phänomene eng zusammen; und ich versuche, sie visuell zu bündeln“,
Jens Harder, Künstler
Die Poetik des „vertikalen Erzählens“ mit zeitlichen Sprüngen und Querverweisen und jede Entwicklung kann ganz nur in der Rückschau verstanden werden – und eben dies leistet diese Ausstellung.
Auf mehr als 150 wandfüllenden Drucken von Comic-Seiten und rund 70 Originalzeichnungen begegnen die Besucher:innen in der 1.000 Quadratmeter großen Erzhalle Sternen und Galaxien, den ersten Vögeln und Säugetieren, Pangäa, dem Homo erectus und dem Homo sapiens, ersten Städten, Schriftsystemen, Buchdruck und Schießpulver, Revolutionen und Befreiungsbewegungen, dem Maschinen- und Computerzeitalter bis hin zur Umweltzerstörung und Erderhitzung heutiger Tage. Am Ende gibt es einen ersten Ausblick in die Zukunft: Mit Space Mining im All beginnt möglicherweise ein ganz neues Kapitel der STORY OF PLANET A.
Über den Künstler
Jens Harder wurde 1970 in Weißwasser / DDR geboren, er hat Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee studiert und arbeitet heute als freier Grafiker und Illustrator in Berlin. 1999 gründete er zusammen mit Studienkollegen die Comicgruppe Monogatari, in deren Kollektivalben er in der Folgezeit eigene Beiträge veröffentlichte. Sein erstes eigenes Buch brachte er 2003 in Frankreich beim Verlag Éditions de l’An heraus. Das etwa 150 Seiten umfassende Album mit dem Titel „Leviathan“ ist die dramatische Geschichte eines Pottwales, begleitet durch Zitate von Herman Melville und Thomas Hobbes, die in vier Sprachen abgedruckt sind. Für dieses Werk erhielt Harder beim Comic-Salon Erlangen 2004 den Max-und-Moritz-Preis für die „beste deutschsprachige Comic-Publikation“.
Auch die Reihe „Alpha Beta Gamma“ zur Geschichte unseres Planeten wurde bereits ausgezeichnet. Der erste Band „Alpha …directions“ – zuerst beim französischen Verlag Actes Sud publiziert und mit dem Prix de l’audace beim Festival de la Bande Dessinée d’Angoulême prämiert – kam 2010 beim Carlsen-Verlag heraus und wurde im selben Jahr ebenfalls mit dem Max und Moritz-Preis ausgezeichnet. 2011 erhielt Jens Harder für „Alpha …directions“ darüberhinaus den Hans-Meid-Preis für Buchillustration.
Christian Gasser notierte 2014 in der Neuen Zürcher Zeitung zur Fortsetzung „Beta… civilisations I“: „Jens Harders „Beta… civilisations“ sprengt alle Kategorien. Es ist ein Comic, ein Bilderbuch, ein Geschichtsbuch, ein Sachbuch, ein phantastischer Trip. Harder verbindet Natur- und Kulturwissenschaften, Schöpfungsmythen, Anthropologie, Archäologie, Geschichte und die menschliche Imagination, unsere Träume und Visionen zu einem außergewöhnlichen Comic-Abenteuer über die größte aller Geschichten, die Geschichte unseres Planeten.“
2017 veröffentlichte Jens Harder seine Bearbeitung des ältesten überlieferten Epos der Geschichte: „Gilgamesch“. Im Oktober 2022 ist der Band „Beta… civilisations II“ erschienen. Derzeit arbeitet Jens Harder an „Gamma“, dem letzten Band der großen Erzählung.
Infos zur Ausstellung
Ausstellungsort: Erzhalle
Ausstellungsfläche: 1.000 Quadratmeter
Ausstellungsparcours: Fünf Großmotive auf der Glasfront, ein rundumlaufender Wandfries von mehr als 150 großformatigen Prints von Comic-Seiten an allen drei Wänden der Erzhalle sowie rund 70 gerahmte Originalzeichnungen, begleitet von Fundstücken, Werkzeugen und Prozesszeugnissen des Künstlers in Vitrinen
Kurator: Dr. Ralf Beil, Generaldirektor Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Öffnungszeiten:
Täglich 10 bis 19 Uhr
ab 1. November: Täglich 10 bis 18 Uhr