Es ist wieder soweit – die ARTMUC – Herbstausgabe 2018 steht vor der Türe (die Vernissage ist am 08.11.) und da ist es an der Zeit auch mal die ausgestellten Künstler vorzustellen.
So zum Beispiel Sven Biller aka molusk
Mit einigen Arbeiten, die auch auf der großen Ausstellung auf der Praterinsel im Herzen Münchens zu sehen sein werden, soll das bisherige Schaffen des Künstlers präsentiert werden.
Molusks Arbeiten reichen ins Surrealistische, auch wenn sie immer gegenständlich bleiben. Er selbst würde sich, wenn es denn nötig wäre, der sogenannten „Lowbrow Art“ zurechnen. Diese zählt zwar landläufig als nicht so hochwertig, lässt dem Künstler im Gegenzug alle Freiheiten. „Und gerade die ist wichtig!“
Die Kombination der einzelnen Motiv-Gegenstände wirken teilweise wahllos zusammengewürfelt – de facto beziehen sich diese Motive aber auf Szenen, die fest im „Kollektiven Gedächtnis´“ der westlichen Zivilisation verankert ist. Aber gerade dieses Wissen wir interpretiert und abgeändert, so dass Verwirrung entsteht – wenn man es denn versteht! Denn Wissen ist nicht einheitlich und natürlich v.a. subjektiv im Kopf des Künstlers.
Der T-Rex aus dem Wackelpudding „Jelly Dino“ bezieht sich auf die Darstellungen von Dinosaurierknochen, die im ewigen Eis gefunden und geborgen wurden. Anstelle des Schmelzens wird der Verzehr der Götterspeise den Urzeit-Knochen die Freiheit wieder geben. Dies alles geschieht vor einer Neo-Knochentapete. Wer denkt hier nicht an die Dino-Bücher, die er als Kind verschlungen hat oder an Ice Age?
Ein weiteres typisches Motiv ist die Angst vieler Menschen vor Außerirdischen. Skurrile Berichte von Ufos, die Rinderherden dezimieren wurde v.a. in den 50er und 60er Jahre, besonders in den USA, publiziert. Wäre es nicht für einen intelligenten Außerirdischen einfacher, die Kuh auf der Weide zu lassen und sich einfach nur das zu nehmen (beamen), was wirklich lecker ist? Nicht nur wird hier eine Art Urban-Legend uminterpretiert – ebenso muss ein „Tattoo“-Klassiker daran glauben…
Ein kunterbuntes Chamäleon fängt mal so nebenbei eine Rakete – wen wundert´s da, dass es der Superman unter den Chamäleons ist… Wer bei der Rakete ein paar Ähnlichkeiten zur Rakete von Tim und/ oder Struppi entdeckt, der irrt nicht…
der Fischerchor – relaxt hängen die Heringe in der Gegend rum und trällern ein Lied. Der Hering: Bekannt aus Funk und Fernsehen – auf alle Fälle von jedem fetten Kater am nächsten Morgen. Besonders Schmankerl: Anstelle der Leinwand dient ein Skateboard dem Motiv als Untergrund.
Und wenn wir schon beim Fisch sind: Hier wurde die Liebe zum Detail und die Liebe zu Old-School-Tattoos kombiniert mit Comics zum Grundstock des Bildes. Eine Fischsemmel (Hering) mit Sprechblase! Offenbar spricht der Fisch (sic!) und wünscht dem Schiff, dass seinen Tod auf dem Gewissen hat, nur das Schlechteste – nämlich den gnadenlosen Untergang (trotz Leuchtturms). Den Hintergrund sehen wir mit Garnelen „garniert“.
Die letzte, hier aufgeführte Arbeit, ist ebenfalls nicht auf einer klassischen Leinwand entstanden. Der Untergrund bildet sowohl wieder ein Skateboard als auch ausgesägten Pressspan. Das Skateboard ist im Eifer des natürlich Einsatzes zu Bruch gegangen – und daraus musste eine Arbeit entstehen. Und Viola: Eine Hot-Dog-essender Mensch mit einem Bieber auf dem Kopf! Der Hot-Dog inklusive den Kaugeräuschen sind auf Holz gemalt, anschließend ausgesägt und angeschraubt.
Weitere Arbeiten von Sven Biller aka Molusk sind hier zu finden, ebenso künftige Ausstellungstermine und sonstige Infos: Hier zur Webseite!