Rembrandt Harmenszoon van Rijn fertigte etliche Selbstporträts um die Wirkung seiner Stile zu untersuchen. Nicht Eitelkeit, sondern „stilistische Experimente“ trieben ihn dazu, sich selbst immer wieder in Szene zu setzen.
In über 80 Arbeiten – Gemälde, Radierungen und Zeichnungen – verewigte sich das Genie im Laufe seines Lebens selbst und hinterließ der Nachwelt eine Zeugnis seines Alterns und natürlich seines künstlerischen Könnens. Er malte sein Konterfei damit öfter als jeder andere bedeutende Künstler vor bzw. nach ihm.
Anlässlich seines 350. Todestages präsentiert der Band „Rembrandt – Die Selbstporträts“ die erste Werke, die im im Alter von 22 entstanden bis zum letzten Bildnis, das Rembrandt kurz vor seinem Tod schuf.
Ein überraschendes Buch – nicht nur wegen der anschaulich-chronologischen Gegenüberstellungen der Portaits Rembrandts, sondern auch wegen des tollen Hologramms, dass den Einband ziert! Ein echtes Erlebnis!
i-love-urbanart Redaktion
Ob als verschmitzter junger Mann, in der Pose des Soldaten oder Orientalen, im biblischen oder mythologischen Gewand, mal als Melancholiker an der Staffelei, dann wieder als Bürger im Sonntagsstaat – jeder expressive Pinselstrich, jeder verschleierte Gesichtszug diente der Charakterisierung einer jeweils anderen Facette seiner Person.
Ausstellungshinweis:
Oktober 2019 – 12. Januar 2020
„Rembrandts graphische Welt“
Wallraf-Richartz-Museum | Köln
Durch die präzise Erfassung von Stimmungen, Mimik, und teils flüchtigen Momenten revolutionierte Rembrandt die Kunst des Selbstporträts. Nicht der repräsentative Idealtypus stand primär im Mittelpunkt, sondern die genaue Beobachtung eines Künstlers, der selbst sein häufigstes Modell war.
Neben ihrer stilistischen Vielfalt und dem Gespür für das Menschliche bestechen die Werke durch große Experimentierfreude: die feinen, mit grober Rohrfeder in die feuchte Patina geritzten Locken, die subtil Licht reflektieren. Oder die radierten Bildnisse als virtuose Fingerübungen in der Darstellung des eigenen Mienenspiels.
Die Autoren
Volker Manuth studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Klassische Archäologie in Kiel, Bonn und Berlin. Er promovierte 1987 an der Freien Universität Berlin über die Ikonographie der Historien des Alten Testaments bei Rembrandt und seiner frühen Amsterdamer Schule. Anschließend war er von 1988 bis 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent an der FU Berlin. Von 1995 bis 2003 hatte er als Professor für Kunstgeschichte den A. Bader Chair of Northern Renaissance and Baroque Art an der Queen’s University, Kingston, Ontario (Kanada) inne. Seit 2003 ist er Professor für Kunstgeschichte an der Radboud Universität in Nimwegen (Niederlande).
Marieke de Winkel studierte Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Universität von Amsterdam sowie Kostümgeschichte am Courtauld Institute in London. Von 1993 bis 2003 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Rembrandt Research Project. Sie promovierte 2003 an der Universität Amsterdam über das Kostüm im Werk Rembrandts.
Details zum Buch
Rembrandt. Die Selbstporträts
Volker Manuth, Marieke de Winkel
Hardcover mit Hologramm, 25,9 x 34 cm, 176 Seiten
Hinweis: Werbung, da Markennennung!