Street Art und Graffiti – Grauzonen?
Street Art Tagung mit Vorträgen, Diskussionen, Praxis-Workshops.
Evangelische Akademie Tutzing
2.-4. Mai 2014
Das gesamte Programm und mehr Informationen
Graffiti und Street Art sind Begriffe, die in der öffentlichen Diskussion meist mit Vandalismus und Sachbeschädigung in Millionenhöhe in
Verbindung gebracht werden. Ob es die eigene Hauswand trifft oder die Wagen der S-Bahn, vor allem illegal angebrachte Graffiti führen – durchaus nachvollziehbar – zu Verärgerung und Strafverfolgung.
Damit einher geht allerdings oft auch die pauschale Verurteilung einer Kultur, die geprägt ist von klar abgegrenzten Genres und Techniken, strengen Regeln, auch politischen Inhalten und einer großen ästhetischen Bandbreite.
So schwer die Einordnung für den Laien im Einzelnen sein mag, so sehr zeigt der Erfolg von bekannten Künstlern, dass Graffiti und Street Art keine Ausprägungen einer unbedeutenden Subkultur sind, die sich in lästigen Schmierereien erschöpft. Vielmehr wird immer häufiger auch die ästhetische und gesellschaftskritische Seite der Wandmalereien erkannt und gewürdigt. Gleichgültig, ob illegal angebracht oder für zahlende Auftraggeber erstellt, sorgen die urbanen Zeichen nicht nur auf Straßen in der ganzen Welt für hitzige Diskussionen und Bewunderung.
Inzwischen werden sie auch in Galerien gehandelt und halten Einzug in Design, Marketing und Werbung.
Was wir genauer untersuchen wollen: Das Spannungsverhältnis, dem Graffiti und Street Art – zwischen Kunst und Kommerz, Vandalismus und Aktivismus, Lifestyle und öffentlicher Protestkultur – ausgesetzt sind.
Gemeinsam mit Wissenschaftlern, Praktikern und Künstlern unternehmen wir einen Streifzug von den ersten Höhlenzeichnungen über die politischen, juristischen und ästhetischen Dimensionen des Themas hin zum Selbstversuch der Teilnehmenden mit Sprühdose und Schablone.
Wir freuen uns, Sie auf diese Erkundungen in die Evangelische Akademie Tutzing einladen zu dürfen!
Das detaillierte Programm und Anmeldemöglichkeiten finden Sie: hier
Referentinnen und Referenten
Daniel Bartel,
Kriminalhauptkommisssar, Leiter Koordinierungsgruppe Graffiti, Polizeipräsidium München
Dr. Ulrich Blanché,
Institut für Europäische Kunstgeschichte, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
BUJA,
Stencils, Cut Outs, Paintings, Heidelberg
Dr. Georg Decker,
Staatsanwalt als Gruppenleiter, Dezernent für Jugend- und Jugendschutzsachen, Sonderzuständigkeit für
Graffiti-Straftaten durch Jugendliche und Heranwachsende,
Staatsanwaltschaft München I
Dr. Heike Derwanz,
Forschungsinitiative Low Budget Urbanität,
HafenCity Universität Hamburg
Dr. Ilaria Hoppe,
Institut für Kunst- und Bildgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin
Eric Kindel,
Associate Professor, Department of Typography & Graphic Communication, University of Reading, UK
Loomit,
Graffiti-Artist, München
Prof. Dr. Martin Papenbrock,
Institut für Kunst- und Baugeschichte, Karlsruher Institut für Technologie
Dr. Hagen Schölzel,
Staatswissenschaftliche Fakultät, Universität Erfurt
Stefan Winterle,
Künstler und Kurator der Colab Gallery, Weil am Rhein