Es gibt Bücher, an denen sieht man sich nicht satt. Und hierzu gehört „The Illustrator. 100 Best from around the World„.
In diesem gewaltigen Werk – auch im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Band besitzt immerhin 600 Seiten! – wird es immer wieder etwas Neues zu enddecken geben und auch noch nach Jahren, da bin ich mir sicher, werden mir wieder Einzelheiten und Details in Auge fallen, die ich zuvor nicht bemerkt hab oder die erst im Laufe der Zeit für mich relevant werden.
Bei der Auswahl der Top 100 Illustratoren waren auch nicht irgendwelche Herausgeber am Werk:
Steven Heller ist Co-Vorsitzender des Studiengangs „School of Visual Arts MFA Designer as Author“ und war 33 Jahre lang Art Director der New York Times. Zudem schreibt er die Kolumne „Visuals“
für die New York Times Book Review und ist Autor von über 120 Büchern über Grafikdesign, Illustration und politische Karikatur.
Julius Wiedemann studierte Grafikdesign und Marketing und arbeitete in Tokio als Kunstredakteur für digitale Medien und Designmagazine. Zu seinen Publikationen zählen Illustration Now!, Logo Design, Jazz Covers und Information Graphics.
Totgesagte leben länger
Die beiden Autoren verfolgten in den letzten zehn Jahren die weltweit
neuesten Entwicklungen im Bereich Illustration und weisen mit ihrem jüngsten Werk all diejenigen in ihre Schranken, die unkten, dass die digitale Gestaltung das Ende eines ganzen Berufsfeldes einläuten würde.
In den vergangenen fünf Jahren […] sagte ich voraus, dass die Kunst der Illustration, so, wie wir sie kennnen, vom Aussterben bedroht sei. Das schien mit damals die logische Annahme zu sein. […] Ich entschuldige mich: Ich habe mich in beiden Punkten geirrt. Die Illustration ist lebendig, und die neuen digitalen Werkzeuge haben der Kunst neue Kraft und dem Illustrator größere Beständigkeit verliehen.
Steven Heller
Es ist unbestritten, dass die Massenmedien unsere Sehgewohnheiten geändert haben. Zuvor galt die Illustration als probates Mittel, um die Wirkung von Worten auf Papier (!) zu verstärken. Die Zeiten sind aber offenbar vorbei! Heute werden die Bildschirme immer kleiner und kleiner und müssten den Illustratoren das Leben äußerst unangenehm machen. Weit gefehlt
„Illustrationen sind freier und vielfältiger denn je. Sie sind allgegenwärtig in sämtlichen Arten von Medien, vom Papier bis zum Bildschirm, über Verpackungen, Bücher bis hin zur Kleidung. Es gibt aktuell mehr Illustratoren, die zur Populärkultur beitragen als jemals zuvor.“
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„The Illustrator“ zeigt Arbeiten von außerordentlichen Qualität ohne die Bandbreite und Vielfalt der Stile und Themen zu vernachlässigen. und arbeitet so die „Intensität, Komik, Vitalität und Einzigartigkeit“
der Arbeiten heraus.
Die 100 besten Illustratoren sind natürlich nur die Spitze des kreativen Eisbergs und bietet natürlich auch nur eine Momentaufnahme der weltweit angesagtesten Stile, Techniken und Farbgestaltungen.
Wessen Ruhm den Zeitgeist überdauert, bleibt abzuwarten – aber bis dahin, findet sich hier die Crème de la Crème der Illustratoren wieder…
Heller und Wiedemann beschränken sich aber nicht nur auf die Arbeiten an sich. Neben repräsentativen Abbildungen der Arbeiten gibt es auch die Biografien sämtlicher Künstler mit Hintergründen, Philosophien und Kontaktdaten, sowie das Verzeichnis aller aktuellen Agenturen.
Details zum Band:
The Illustrator. 100 Best from around the World
Taschen Verlag
Steven Heller, Julius Wiedemann
Hardcover, 21 x 31,5 cm, 664 Seiten
Werbung, weil Markennennung