Es kommt nicht von ungefähr, wenn Besucher der griechischen Hauptstadt von einer schieren Flut an Informationen zum Thema Urban und Street Art in Athen überflutet werden. Hat sie sich doch zu einem Magneten für Street Art Künstler aus aller Welt etabliert. So hat sich die pittoreske Metropole mit ihrem morbiden Charme zu einem Eldorado für Motiv-Jäger entwickelt. Besonders die Viertel Kerameikos, Psiri und Monastiraki sowie Areale im aktuellen Hipster-Viertel Gazi stehen ganz oben auf der Empfehlungsliste.
Eines der bekanntesten Motive ist wohl das vom Straßenhund und Maskottchen Loukanikos. Zu sehen in der Riga Palamidou Straße in Psyrri – verewigt von Billy Gee, Alex Martinez & N Grams.
Die Legende um Loukanikos, der 2014 verstarb, besagt, dass er als Straßenhund in Athen, bei den Proteste gegen die Sparmaßnahmen infolge der griechischen Staatsschuldenkrise ab 2010 inmitten von Demonstrationen mitlief und auch bei den Ausschreitungen dabei war. Er erregte als „Riot Dog“ weltweit mediale Aufmerksamkeit.
Weniger revolutionär, dafür mindestens genauso sehenswert schon allein durch seinen exponierten Platz und seiner imposante Größe, ist die Arbeit von Alexandros Vasmoulakis mitten in Athens Weggeh- und Vergnügungsviertel. Passend zur feiernden Masse auf dem Platz wachen die drei Gestalten über der Masse und bicken auf die Akropolis.
Natürlich ist die Mehrzahl der Kunstwerke eher klein, unauffällig und vermutlich schneller wieder übermalt als man Zeit hat sie zu entdecken. Tags, Kritzeleien, Stencils und Sticker drängen sich zwar in einigen Viertel von jedem Haus, Straßenschild und jeder Laterne direkt ins Auge des Besuchers, aber um die wirklich guten und qualitativ hochwertigen Kunstwerke zu finden braucht es ein gutes Auge, Ortskenntnis oder einfach Glück.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass alle Reiseeinschränkungen bald wieder aufgehoben sind und es wieder möglich ist, alles kulturellen Schätze der Welt – in Museen, Galerien oder eben auf der Straße – entdecken zu können.