Als Wunderkammer oder auch Kuriositätensammlung wird das Buch „Panoptikum“ (aus dem Prestel Verlag) mit den Arbeiten von Volker Stelzmann bezeichnet. Der Künstler zählt zu den maßgeblichen deutschen Malern und ist Preisträger des Karl Ernst Osthaus-Preises 2015.
In seinen Bildern, die zuweilen grotesk wirken ergründet Volker Stelzmann mit der ihm eigenen subtilen Ironie die gesellschaftliche Identität und die in ihr lebenden menschlichen Charaktere – mit all ihren Verhaltensweisen. „Abwesende Blicke aus überzeichneten, marionettenhaften und sprachlosen Gesichtern enthüllen einsame Seelen der Gesellschaft.“
Der Künstler wurde 1940 in Dresden geboren und in Leipzig ausgebildet – dort lehrte er im Anschluss auch als Professor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Obwohl er Mitglied im Verband der Bildenden Künstler in der DDR war und einige Vorzüge genoss entschloss er sich 1986 zur Flucht nach West-Berlin. Nach einer Gastdozentur an der Städelschule in Frankfurt am Main wechselte er an die Hochschule der Künste in Berlin (West), von wo er 2006 emeritierte. Seitdem widmet er sich ausschließlich der Malerei.
„Seine altmeisterlich anmutenden Bilder sind geprägt von mannigfaltigen Figurenkompositionen, die aus einem angedeuteten, dunklen Hintergrund heraustreten.“ Tayfun Belgin
Stelzmanns Werke geben in faszinierender Weise schonungslos, aber immer zugleich ein humanes Menschenbild wieder und soll den Betrachter zu eigenen philosophischen Überlegungen anregen.
Anhand einer Auswahl von rund 80 Gemälden, 40 Handzeichnungen sowie dem kompletten Zyklus an Handzeichnungen über „Die Offenbarung des Johannes“ präsentiert die Publikation einen Überblick über das Lebenswerk des Berliner Künstlers. Das Buch ist eine Werkübersicht anlässlich der Ausstellung zum 75. Geburtstag von Volker Stelzmann im Osthaus-Museum in Hagen heraus.
Eduard Beaucamp ist ein bedeutender deutscher Kunstkritiker und war bis zu seiner Pensionierung 2002 Feuilletonredakteur bei der FAZ: bester Kenner der Kunst der DDR und der Leipziger Schule. Prof. Dr. Martin Hein ist Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und wird sich in unserem Buch mit dem Zeichnungszyklus Die Offenbarung des Johannes auseinandersetzen. Martina Morawietz ist als Redakteurin in den verschiedensten Bereichen beim ZDF tätig. Prof. Dr. Kai Uwe Schierz ist Direktor aller Kunstmuseen der Stadt Erfurt und Honorarprofessor an der Bauhaus-Universität Weimar.
Volker Stelzmann Panoptikum
Eduard Beaucamp, Martin Hein, Martina Morawietz, Kai Uwe Schierz
aus dem Prestel-Verlag