Das Medien-Kunstwerk von Urban-Art-Künstler ZEVS in der Ventilatorenhalle wird zur neuen Dauerausstellung
Es war das erste Werk der URBAN ART BIENNALE 2022, dem man auf dem Gelände des Weltkulturerbes begegnete und zugleich eines der eindrücklichsten: Noch vor der Erzhalle und Möllerhalle sah man sich in der Ventilatorenhalle unweit von Christian Boltanskis Zwangsarbeiter-Mahnmal „The End“ gegenüber.
Der ikonische Schriftzug, wie man ihn aus historischen Hollywood-Filmen kennt, ist hier Bildträger für aktuelle Nachrichtenmeldungen aus aller Welt, die darauf in Endlosschleife projiziert sowie hörbar werden. Zu erkennen auf den geschwungenen Buchstaben sind mal Putin und Macron, mal ukrainische Soldaten und Nachrichtensprecher:innen von CNN und France 2 – ein beißender Kommentar zum westlich-medialen Blick aus der sicheren Distanz der Fernsehcouch auf das düstere Weltgeschehen.
Ein wesentlicher Kunst-Baustein im Kultur-Parcours
„Gerade in der Ventilatorenhalle mit ihren massiven Maschinenbauten und dem überall lagernden Staub der Sinteranlage kommt diese politische Insitu-Arbeit besonders intensiv zur Geltung, deshalb wollten wir unseren Besucher:innen diesen starken Eindruck unbedingt dauerhaft bieten“, so Generaldirektor Dr. Ralf Beil. „Durch den Ankauf und die damit einhergehende Sicherung des Werkes für das Weltkulturerbe kommt ein weiterer wesentlicher Kunst-Baustein im Kultur-Parcours durch die Gesamtanlage hinzu.“
Die Nachrichtenbilder der Installation, die das Weltkulturerbe jetzt erworben hat, werden immer wieder aktualisiert. „Nicht zuletzt aufgrund der Entwicklungen in der Ukraine bleibt die Installation von trauriger Aktualität“, sagt der Kurator der URBAN ART BIENNALE, Frank Krämer.
ZEVS zählt zu den wichtigsten Pionieren der neueren Street Art. Legendär ist sein „Visual Kidnapping“ eines Werbe-Models der italienischen Kaffeemarke Lavazza, deren Bild er am Berliner Alexanderplatz aus einer Werbeplane ausschnitt. Via Bekennerschreiben forderte er symbolisch Lösegeld. Unverkennbar sind auch seine Drip Paintings auf und über den Logos bekannter Marken. Durch die nach unten fließende Farbe scheinen sich diese Logos aufzulösen.
Die Multimedia-Installation PERPETUAL ENDING von Zevs bereichert den umfangreichen Parcours der Arbeiten, die bereits jetzt dauerhaft im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu erleben sind. Hierzu zählen neben den zwei Rauminstallationen von Christian Boltanski und der riesenhaften Kingkong-Skulptur von Ottmar Hörl Werke von Jef Aérosol, Case, Olivier Hölzl, ICY and SOT, Mentalgassi, Dan Rawlings, SpY, Tanc und Vhils sowie das große Porträt des Hüttenarbeiters Kaya Urhan, das Hendrik Beikirch auf der Fassade eines Saarstahlgebäudes unweit des Völklinger Bahnhofs geschaffen hat.
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
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und Industriekultur GmbH